Kennen Sie den Spruch: "Wir operieren ja nicht am offenen Herzen!" Den verwenden Menschen gerne, um auszudrücken, dass Fehler passieren dürfen, dass man in Ruhe und ohne Druck arbeiten kann. Kurz, dass niemand stirbt, wenn mal was daneben geht. So mancher – und Sie vielleicht eingeschlossen – tut aber genau das. Sie operieren am offenen Herzen. Und zwar hauptberuflich. Oder zumindest tragen Sie maßgeblich dazu bei, dass Menschenleben gerettet werden. Dann ist es eben nicht egal, wenn was daneben geht, wenngleich es – wie wir betonen wollen – nur menschlich ist. Die Medizintechnik ist eine der Branchen, die sich keine Patzer erlauben darf. Hier steht zu viel am Spiel.
Die Qualitätssicherung hat in der Medizintechnik einen ganz besonderen Stellenwert. Kaum eine andere Branche ist so vulnerabel, wenn es um Fehler geht. Auch wenn keine Industrie mehr ohne Messtechnik auskommt, ist in der Medizin absolut kein Platz für menschliches Versagen. Die Messung von Form, Rauheit und Lage muss daher perfekt in die Produktion integriert sein, um Abweichungen sofort zu erkennen und korrigieren zu können. Und gerade das Thema Oberflächengüte oder Oberflächenbeschaffenheit ist ein sehr heikles, das einer steten Kontrolle unterliegen muss.
Wenn das Zahnimplantat abgestoßen wird, hat das unangenehme Folgen. Aber zugegeben, es gibt Schlimmeres. Nämlich, wenn dasselbe mit dem Knieimplantat oder einem Stent passiert. Und ja, so etwas kommt leider vor. Die Qualitätsanforderungen an Sie als Hersteller steigen konstant, egal ob es sich um orthopädische Implantate, Knochenschrauben, Platten oder Gelenksprothesen handelt. Und auch der Anspruch an Zahnimplantate und Brackets wird kontinuierlich höher. Da hilft nur messen, testen, anpassen, wiederholen.
Wenn Sie Ihre Messprozesse optimieren und hochpräzise Messergebnisse erzielen möchten, brauchen Sie unser Poster zur optischen Rauheitsmessung. Es enthält messtechnische Begriffe, Messaufgaben, Know-how-Tabellen, ISO-Filter und LC-Filter zur Unterstützung eines reibungslosen Messprozesses.
Was Sie bestimmt nicht brauchen können, ist, dass Ihr Messsystem die empfindlichen Biomaterialien, mit denen in der Medizintechnik gearbeitet wird, zusätzlich beschädigt. Ist wohl logisch, werden Sie jetzt denken. Die Verfahren zur Qualitätssicherung sind ja dazu da, Fehler auszumerzen, und nicht, um welche zu produzieren. Aber so logisch, wie es klingt, ist es vielleicht doch nicht. Denn taktile Messsysteme müssen zur Bestimmung der Oberflächenrauheit die Objekte ja berühren und das passiert in der Regel mit einer Diamantspitze, die über die Oberfläche fährt. Dass der Diamant das härteste Material auf der Welt ist, ist auch kein Geheimnis. Damit sind feine Kratzer am Bauteil eigentlich schon vorprogrammiert.
Hinzu kommt noch, dass Sie in der Medizintechnik mit weichen – oft auch halbtransparenten – Kunststoffen arbeiten, die bei der Berührung durch das Messsystem nachgeben und deren Oberflächenbeschaffenheit taktil gar nicht gemessen werden kann. Medizinprodukte wie Hüftgelenke mit ihren steilen Flanken und großen Höhenmessbereichen sind taktil gar nicht zu messen.
Ungenauigkeiten in der Medizin und in der Medizintechnik sind nicht nur unangenehm und belastend, sie können auch ein finanzielles Risiko darstellen. Daher sollten sie lieber nichts dem Zufall überlassen. Jetzt wissen Sie ja schon, dass taktile Systeme nicht die sicherste Art zur Bestimmung der Rauheit sind. Was aber dann? Optische Rauheitsmessung ist die Antwort. Die berührungslose Rauheitsmessung ermöglicht Ihnen eine Messung von schwer zugänglichen Flächen auf gekrümmten Oberflächen, die für den Taster gar nicht erreichbar sind. Materialien wie Kunststoff, die auch weich, flexibel, biegsam oder teiltransparent sind, halbtransparente Materialien können bewertet werden. Optische Messtechnik bietet Ihnen komfortable Arbeitsabstände für hohe vertikale Messbereiche, sowie auch ein großes Messvolumen in X und Y Richtungen bei gleichzeitiger Messbarkeit von Ra-Werten im niedrigen zweistelligen Nanometer-Bereich.
Lesen Sie hier, wie Rauheitsmessung an Implantaten mit den Geräten von Bruker Alicona funktioniert.
Besonders nützlich ist die optische Rauheitsmessung auch zur Bestimmung von Verschleiß. Selbst durch die Verwendung von Titan, Stahl oder Polyethylen mit ultrahohem Molekulargewicht sind die medizintechnischen Objekte nicht vor einem gewissen Verschleiß gefeit. Und dieser wiederum kann zu Implantat-Lockerungen oder lokalen Knochendefekten führen. Um diesen Verschleiß darzustellen, arbeiten die Messsysteme von Bruker Alicona mit der Fokus-Variation. Diese ermöglicht die Messung von feinsten Oberflächenmerkmalen. Im Übrigen kann sie sogar die Spuren eines taktilen Messtasters sichtbar machen.
Sie brauchen unterschiedlich raue Oberflächen. Jedes Medizinprodukt benötigt eine andere Reibung und daher variiert auch die Rauheit. Und dennoch sind Sie gezwungen, die Oberflächenbeschaffenheit ISO-konform (nach ISO 21920) darzustellen. Diese Last können wir Ihnen abnehmen: Mit unserer Software MetMaX ist normkonformes Messen so einfach wie noch nie. Ein Messplan gibt genau vor, wie die Rauheitsmessung abläuft und welche Toleranzen Sie akzeptieren. Die Normen sind natürlich hinterlegt, damit Sie sich auf die Produktion der lebensrettenden Teile konzentrieren können.
Wetten, Sie haben bis jetzt nur eine Profilmessung zur Bestimmung der Rauheit gemacht? Wenn nicht, dann haben Sie Ihren Mitstreitern schon einiges voraus. Wenn doch, auch kein Problem. Denn die Messsysteme von Bruker Alicona sind bestens für die Profilmessung ausgestattet. Doch reicht das? Stellen Sie sich doch mal so ein Knieimplantat vor. Zuerst im Profil. Und dann die gesamte Oberfläche. Und jetzt stellen Sie sich vor, wie dieses Implantat beim Patienten eingesetzt wird – und zwar logischerweise das gesamte Implantat oder haben Sie schon mal davon gehört, dass nur das Profil implantiert wurde? Deswegen raten wir: Machen Sie eine Messung der Flächenrauheit. Sie ist wesentlich aussagekräftiger und die Messtechnik von Bruker Alicona macht auch eine ISO-genormte Flächenrauheitsmessung (nach ISO 25178) ganz einfach und schnell umsetzbar.
Jetzt haben Sie viel gelesen über die Qualitätssicherung in der Medizintechnik mittels optischer Rauheitsmessung. Doch die beste Nachricht haben wir uns für den Schluss aufgehoben: Die Messsysteme von Bruker Alicona können weit mehr als nur die Oberflächenbeschaffenheit messen. Genaugenommen brauchen Sie für all Ihre Messaufgaben nur noch ein einziges System. Denn die Fokus-Variation misst Form, Lage und Rauheit in einem Vorgang. Unsere Messsysteme sind auf viele Produkte anwendbar, dazu zählen unter anderem:
Einen letzten Punkt wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Nämlich, dass die Messgeräte von Bruker Alicona ein perfektes 3D Abbild Ihrer Messproben liefern. Dadurch erhalten Sie ein viel aussagekräftigeres Bild als nur in Kurven die Oberflächengüte zweidimensional dargestellt zu sehen. Das ist Qualitätssicherung, die Sie tatsächlich vor Fehlern bewahrt und als Gütesiegel für Ihre Produkte dient.