Normen und Richtlinien sind wesentliche Erfolgsfaktoren für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Erfahren Sie im Folgenden mehr zu neuen Normen und Richtlinien zur Messung von Rauheit und Bewertung von Schneidkanten, die derzeit in Entwicklung sind.
Normungsgremium: Technisches Komitee 213 (TC 213) Dimensional and geometrical product specifications and verification.
Die Zielsetzung des TC 213 umfasst die Normung auf dem Gebiet der geometrischen Produktspezifikationen (GPS), d.h. Makro- und Mikrogeometrie-Spezifikationen, die Maß- und Geometrietoleranzen, Oberflächeneigenschaften und die damit verbundenen Verifikationsprinzipien, Messgeräte und Kalibrierungsanforderungen einschließlich der Unsicherheit der dimensionalen und geometrischen Messung. Die Standardisierung beinhaltet den Grundaufbau und die Erläuterung der Zeichnungsangaben (Symbole).
Derzeitige Standards der Profilrauheitsmessung umfassen unter anderem die Normen ISO 4287 und ISO 4288. Mit einer neuen Norm sollen bestehende Richtlinien vereint und erweitert werden, außerdem sollen damit bisherige Probleme für den Anwender gelöst werden. Die dafür vorgesehene Richtlinie ISO 21920 beschäftigt sich mit der Oberflächenbeschaffenheit in der technischen Produktdokumentation und beinhaltet darunter:
Für die flächenhafte Rauheitsmessung befindet sich momentan ein Neuentwurf der ISO 25178 in Entwicklung. Dieser Standard spezifiziert Begriffe, Definitionen und Parameter für die Bestimmung der Oberflächentextur mittels flächenhafter Methoden. Die neue Norm ist im Großteil fertiggestellt, sodass derzeit wird nur noch am Feinschliff gearbeitet wird. So befinden sich unter anderem die Dokumente noch in Bearbeitung, die die Kalibration von optischen, flächenhaften Messgeräten festlegen.
ISO/NP 25178 umfasst u.a.:
Fachbereich 3 Fertigungsmesstechnik
Geplante neue Richtlinien (derzeit in Entwicklung):
Die definierte Kantengeometrie von Schneidwerkzeugen ist ein entscheidender Faktor bei der Verbesserung von Werkzeugstandzeiten und Bearbeitungsqualität. Um die Standardisierung in der Schneidkantenmessung weiter voranzutreiben, entwickelt Bruker Alicona mit Partnern aus Industrie und Forschung eine neue VDI Richtlinie. Als einer der international führenden Hersteller von optischer 3D Messtechnik hat Bruker Alicona den Bedarf der Normung für die Messung von Schneidkanten erkannt. Mit dem Ziel gemeinsam die Standardisierung in diesem Bereich voranzutreiben, hat sich Bruker Alicona daher aktiv an den Verein Deutscher Ingenieure (VDI), die PTB und führende Forschungseinrichtungen gewandt.
Der Vorschlag neue Richtlinien für die Qualitätssicherung zu entwickeln und damit Reproduzierbarkeit, Vergleichbarkeit und Rückführung von Messergebnissen zu verbessern, ist sowohl in der Industrie als auch in der Forschung auf offene Ohren gestoßen. Im Fokus stehen die Schaffung neuer Standards für die Messung und Bewertung von Kanten und Radien. Ziel ist es dabei, sowohl die Beschreibung von Schneidwerkzeugen als auch die Vorgehensweise bei der Messung von Kanten zu vereinheitlichen. Unter der Berücksichtigung der unterschiedlichen funktionalen Anforderungen an Kanten und Radien soll die Festsetzung der Leitlinien orientiert am Bedarf erfolgen. Die neue Schneidkantennorm soll Anwender bei der Interpretation ihrer Messungen unterstützen und die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse erhöhen. Über eine bessere Vergleichbarkeit von Messungen und Messgeräten soll zudem mehr Transparenz für Anwender geschaffen werden.
Die Norm 2654-2 der Normenserie ist bereits als Gründruck erhältlich. Für mehr Informationen und Fragen wenden Sie sich bitte direkt an kerstin.zangl@bruker.com.